Felicitas Hoppe ist die erste Preisträgerin des Großen Preises des Deutschen Literaturfonds
(Foto: Tobias Bohm)
Aus dem Kreis der bisher durch den Deutschen Literaturfonds geförderten Stipendiaten und Stipendiatinnen wählte die Jury, bestehend aus Bettina Fischer, Manuela Reichart und Hans Thill, Felicitas Hoppe als erste Preisträgerin des Großen Preises des Deutschen Literaturfonds. Der Preis geht hervor aus dem "Kranichsteiner Literaturpreis" und ist mit 50.000 Euro dotiert.
Die Begründung der Jury:
„Felicitas Hoppe, 1960 geboren, hat seit dem Erzählungsband ‚Picknick der Friseure‘ im Jahr 1996 ein im besten Sinne breit gefächertes Werk vorgelegt: erzählerisch reizvolle Erkundungen zu Fragen der Identität ebenso wie lebendige Geschichten für Kinder oder auch eine Reihe aufschlussreicher Poetik-Vorlesungen. Felicitas Hoppes Romane – von ‚Pigafetta‘ (1999) über ‚Johanna‘ (2006) zu ‚Hoppe‘ (2012) oder ‚Prawda. Eine amerikanische Reise‘ (2018) - bergen stets ein besonderes, nicht zuletzt sprachliches Geheimnis. Im vergangenen Jahr hat sie neben einem ‚Making of‘ zu ihrem letzten Roman ‚Prawda. Eine amerikanische Reise‘ auch ‚Grimms Märchen für die Heldinnen von heute und morgen‘ herausgegeben und ermöglicht auf diese Weise auch eine vertiefende Sicht auf Texte, die sie begleiten und faszinieren.
Weitgereist teilt die Autorin ihren neugierigen Blick, aufgeschlossen begegnet sie der Welt und der Literatur. Felicitas Hoppe stellt Fragen an Sein und Wirklichkeit und lässt uns über den Horizont unserer alltäglichen Wahrnehmung hinausblicken. Ihrer Leserschaft wie auch ihren Zuhörerinnen und Zuhörern gibt sie immer wieder neue Schlüssel zum Verständnis in die Hand, wenn sie so klug wie amüsant über ihre eigenen wie die Werke anderer Auskunft gibt. Ihr Erfindungsreichtum, ihre bildreiche Sprache, ihre Freude am Spiel wurden schon oft gerühmt – so erhielt Felicitas Hoppe den Georg-Büchner-Preis im Jahr 2012.
Aufgrund der Vielfalt ihres Werkes, der wachen Wahrnehmung der Autorin, der funkensprühenden Vielschichtigkeit ihres Schreibens spricht die Jury Felicitas Hoppe den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds zu.“
Der Deutsche Literaturfonds, der sich seit 1980 der Förderung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur widmet, hat sein 40-jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, in diesem Jahr erstmals den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds zu vergeben. Der Preis geht hervor aus dem zuletzt mit 30.000 Euro dotierten Kranichsteiner Literaturpreis, der zwischen 1983 und 2019 jährlich durch den Deutschen Literaturfonds in Darmstadt verliehen wurde.
Der Vorstand des Deutschen Literaturfonds (Susanne Fischer, Wend Kässens, Dr. Robert Staats) erklärt dazu: „Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds gehört zu den höchstdotierten Literaturpreisen. Er ist aber viel mehr: Signal für die umfassende Förderung der anspruchsvollen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Überregional, marktunabhängig und jenseits politischer Vorgaben.“
Ergebnisse der Kuratoriumssitzung des Deutschen Literaturfonds vom 22. und 23. Juni 2020
Folgende Autorinnen und Autoren erhalten ein Werkstipendium:
Henning Ahrens (Frankfurt am Main) für einen Roman, Juan S. Guse (Hannover) für einen Roman, Lisa Kreißler (Pohle) für einen Roman, Olga Martynova (Frankfurt am Main) für einen Roman, Eva Menasse (Berlin) für einen Roman, Andreas Peters (Laufen) für einen Band mit Erzählungen, Walle Sayer (Horb) für einen Band mit Prosaminiaturen, Elke Schmitter (Berlin) für einen Roman, Tim Staffel (Berlin) für einen Roman, Stephan Thome (Biedenkopf) für einen Roman und Peter Waterhouse (Wien) für einen Roman.
Die Stipendien haben eine Laufzeit von vier bis zwölf Monaten und sind mit monatlich 3.000 Euro dotiert.
Projektförderungen erhalten Eurodram (ein europäisches Dramenprojekt), die auf lateinamerikanische Literatur spezialisierte Literaturzeitschrift “Alba” (für ihre 13. Ausgabe zum Thema “Karibik”), der Hessiche Literaturforum e.V. für eine Ausgabe der Zeitschrift “Literaturbote” zum 100. Geburtstag von Paul Celan und das digitale Literaturmagazin “&SHY”.
Die Kooperationen mit dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum der Bundesrepublik Deutschland beim Theaterprojekt “Nah dran” und mit dem Literatischen Colloquium Berlin bei seiner Übersicht über die deutschsprachigen Literaturzeitschriften auf der Internetseite literaturport.de werden in den nächsten Jahren fortgesetzt.
Insgesamt wurden Fördermittel in Höhe von 545.741,20 Euro vergeben.
Antragsschluss für die nächste Sitzung ist der 30. September 2020.
Ausschreibung Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien 2021 – jetzt neu auch für das Kinderbuch!
Seit 2010 vergibt der Deutsche Literaturfonds in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien. Ab 2021 werden die Stipendien aufgestockt und auch auf die Sparte Kinderbuch ausgeweitet: Analog zu den zwei Jugendliteratur-Stipendien werden zwei zusätzliche Kinderliteratur-Stipendien etabliert. Alle Stipendien sind von sechsmonatiger Dauer und ab 2021 jeweils mit 18.000 Euro (bisher 12.000 Euro) dotiert. Jährlich stehen somit 72.000 Euro für die Förderung deutschsprachiger Autorinnen und Autoren zur Verfügung.
Die Stipendien richten sich an deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchautorinnen und -autoren, die bereits erste überzeugende Titel veröffentlicht haben, sich aber bisher keine starke Marktposition erarbeiten konnten. Ihnen soll die Möglichkeit gegeben werden, ein nächstes Buchprojekt unabhängig von den Anforderungen des Marktes und unter finanziell gesicherten Lebensumständen verwirklichen zu können.
Das Auswahlverfahren ist an den Deutschen Jugendliteraturpreis angebunden. Eine Bewerbung um ein Stipendium erfolgt automatisch durch die Einreichung eines deutschsprachigen Kinder- bzw. Jugendbuchs für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Die Einreichfrist läuft vom 1. Juli bis zum 30. September 2020.
Der Jury gehören an: Christine Knödler (Freie Journalistin), Ralf Schweikart (Vorsitzender des Arbeitskreises für Jugendliteratur) und Dr. Karin Vach (Vorsitzende der Kritikerjury zum Deutschen Jugendliteraturpreis).
Die Nominierungsbekanntgabe zum Deutschen Jugendliteraturpreis und die Vergabe der Kranichsteiner Kinder- und Jugendliteratur-Stipendien erfolgen am 18. März 2021 auf der Leipziger Buchmesse.
Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.
Kontakte AKJ:
Für die Presse:
Bettina Neu, Enable JavaScript to view protected content., Tel. (089) 45 80 80 87
Für Verlage und Fragen zur Einreichung:
Evi Nagler, Enable JavaScript to view protected content., Tel. (089) 45 80 80 82
Die Ausschreibung zum Deutschen Jugendliteraturpreis sowie alle für die Einreichung notwendigen Unterlagen erhalten Sie beim Arbeitskreis für Jugendliteratur, per E-Mail an Enable JavaScript to view protected content. oder zum Download auf der Homepage des AKJ.
Die aktuelle Antragsfrist für Förderanträge zur Herbstsitzung unseres Kuratoriums endet am Sonntag, dem 31. Mai 2020. Kriterium für die fristgerechte Einreichung ist der Poststempel. Bitte beachten Sie daher, dass Anträge spätestens am vorherigen Werktag zur Post gebracht und abgestempelt worden sein müssen, um noch als fristgerecht angenommen werden zu können.
Bund und Länder unterstützen Solo-Selbstständige und Kleinunternehmen in der Corona-Krise durch Zuschüsse. Viele Länder reichen nicht nur Bundesmittel an die Firmen weiter, sondern stocken das Programm durch eigene Gelder auf. Eine Schneise durch das föderale Dickicht und Links zu allen Antragsformularen, die bislang online verfügbar sind, zusammengestellt auf www. boersenblatt.net
(Stand: 20. April, 16:00 Uhr) finden Sie unter folgendem Link.