Großer Preis des Deutschen Literaturfonds an
Den mit 50.000 Euro dotierten „Großen Preis des Deutschen Literaturfonds“ erhält in diesem Jahr
. Sie wurde von der Jury bestehend aus Matthias Kniep, Hans Thill und Miriam Zeh, aus dem Kreis der bisher durch den Deutschen Literaturfonds geförderten Stipendiaten und Stipendiatinnen gewählt.Die Begründung der Jury lautet:
„Ihre Romane sind Schatzkästchen. An einer Figur oder einem Gebäude, einem einzelnen erzählten Tag oder einer therapeutisch aufgearbeiteten Lebensgeschichte kann die 1971 in Moskau geborene
Anfang der 70er Jahre an den Händen ihrer Eltern 'durch einen Spalt im eisernen Vorhang gezogen', wie sie es selbst einmal formuliert hat, balanciert dabei auf den Schultern der russischen Weltliteraten und schreibt von dort aus europäische Romane. In Goldstrand (2025) zeichnet sie von den 1920er Jahren bis zur Gegenwart eine Familien- und Exilgeschichte, in der Verlust und Aufbruch einander die Hand geben wie eine Generation der nächsten, bis ein melancholisches Panorama einer europäischen Epoche entsteht.
Als Autorin beherrscht verschiedene Tonalitäten, von märchenhaft bis postmodern. Doch zeichnen sich alle ihre Romane durch ihre Form, eine besondere dramaturgische Kunstfertigkeit und Erzählökonomie aus. Mit schriftstellerischer Sensibilität und feinem Humor verlässt sich dabei stets auf ihre Geschichten, um Geschichte zu erzählen. Ihre Bücher sind eine Verteidigung der Menschlichkeit, der aktuellen Weltlage zum Trotz.
Für ihr Gesamtwerk und unter besonderer Berücksichtigung des aktuellen Romans Goldstrand verleiht die Jury den 'Großen Preis des Deutschen Literaturfonds'.“
Der „Große Preis des Deutschen Literaturfonds“ ist hervorgegangen aus dem „Kranichsteiner Literaturpreis“ und ist mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert. Er gehört neben dem „Joseph-Breitbach"- und dem „Georg-Büchner-Preis" zu den hochdotierten Literaturpreisen für ein herausragendes literarisches Gesamtwerk. Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger: Felicitas Hoppe, Ulrike Draesner, Georg Klein, Annette Pehnt, Martina Hefter.