Großer Preis des Deutschen Literaturfonds 2020 an Felicitas Hoppe
Aus dem Kreis der bisher durch den Deutschen Literaturfonds geförderten Stipendiaten und Stipendiatinnen wählte die Jury, bestehend aus Bettina Fischer, Manuela Reichart und Hans Thill, 2020
als erste Preisträgerin des Großen Preises des Deutschen Literaturfonds. Der Preis ging hervor aus dem "Kranichsteiner Literaturpreis" und ist mit 50.000 Euro dotiert.Die Verleihung des "Großen Preises des Deutschen Literaturfonds" fand am 7.10.2020 in der Stiftung Brandenburger Tor im Max Liebermann Haus in Berlin statt.
Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds
Der Deutsche Literaturfonds, der sich seit 1980 der Förderung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur widmet, hat sein 40-jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, 2020 erstmals den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds zu vergeben. Der Preis geht hervor aus dem zuletzt mit 30.000 Euro dotierten Kranichsteiner Literaturpreis, der zwischen 1983 und 2019 jährlich durch den Deutschen Literaturfonds in Darmstadt verliehen wurde.
Der Vorstand des Deutschen Literaturfonds (Susanne Fischer, Wend Kässens, Dr. Robert Staats) erklärt dazu: „Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds gehört zu den höchstdotierten Literaturpreisen. Er ist aber viel mehr: Signal für die umfassende Förderung der anspruchsvollen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Überregional, marktunabhängig und jenseits politischer Vorgaben.“
Begründung der Jury
, 1960 geboren, hat seit dem Erzählungsband Picknick der Friseure im Jahr 1996 ein im besten Sinne breit gefächertes Werk vorgelegt: erzählerisch reizvolle Erkundungen zu Fragen der Identität ebenso wie lebendige Geschichten für Kinder oder auch eine Reihe aufschlussreicher Poetik-Vorlesungen. s Romane – von Pigafetta (1999) über Johanna (2006) zu Hoppe (2012) oder Prawda (2018). Eine amerikanische Reise (2018) - bergen stets ein besonderes, nicht zuletzt sprachliches Geheimnis. Im vergangenen Jahr hat sie neben einem ‚Making of‘ zu ihrem letzten Roman Prawda. Eine amerikanische Reise auch Grimms Märchen für die Heldinnen von heute und morgen herausgegeben und ermöglicht auf diese Weise auch eine vertiefende Sicht auf Texte, die sie begleiten und faszinieren. Weitgereist teilt die Autorin ihren neugierigen Blick, aufgeschlossen begegnet sie der Welt und der Literatur. stellt Fragen an Sein und Wirklichkeit und lässt uns über den Horizont unserer alltäglichen Wahrnehmung hinausblicken. Ihrer Leserschaft wie auch ihren Zuhörerinnen und Zuhörern gibt sie immer wieder neue Schlüssel zum Verständnis in die Hand, wenn sie so klug wie amüsant über ihre eigenen wie die Werke anderer Auskunft gibt. Ihr Erfindungsreichtum, ihre bildreiche Sprache, ihre Freude am Spiel wurden schon oft gerühmt – so erhielt den Georg-Büchner-Preis im Jahr 2012. Aufgrund der Vielfalt ihres Werkes, der wachen Wahrnehmung der Autorin, der funkensprühenden Vielschichtigkeit ihres Schreibens spricht die Jury den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds zu.